Dr.-Ing. Stephan Buchkremer
wird am 24. Februar 1901 zu Beginn jenes Jahrhunderts geboren, in dem sich zwei industrielle Revolutionen ereignen und in dem eines der großen Verbrechen der Menschheit in Deutscher Verantwortung begangen wird. Er leistet Widerstand gegen Staatsterror, wirft Sand in das Getriebe der Machtmaschine und nützt geschickt Desinformation zur Verteidigung seiner und der Seinen Freiheit. Er benötigt seine Freiheit wie die Luft zum Atmen. Er sucht nach neuen Wegen und genießt das selbstverantwortete Leben als Pfadfinder. Mit seiner „Grenzdeutschen Jungenschaft“ trotzt er Naturgewalten und Hitlerjugend. Er erlernt, verbessert und lehrt Überlebensstrategien. Vorher, als Schüler, reibt er sich zwangsläufig an den engen autoritären Strukturen des Kaiser Karls Gymnasiums. Befreiend ist der Übergang an die Technische Hochschule: durch seine Studien der Physik und Elektrotechnik verschafft er sich den Kontakt zur vordersten Entwicklungsfront in den Bereichen Hochspannungstechnik und Kurzzeitphysik. Hier kann er seine technischen Begabungen und seine wissenschaftliche Kreativität einbringen. Seine Kenntnisse nimmt er mit, als er dem wachsenden Einfluß der Nationalsozialisten auf Lehre und Forschung an der TH ausweicht und in die Hochspannungsgesellschaft in Köln eintritt. Dieser Firma bleibt er als Entwicklungsleiter, Prokurist und Geschäftsführer bis zu seiner Pensionierung treu.
"Tapferkeit und Treue retten den Aachener Dom" betitelt er das Fensterbild, das er den jugendlichen Mitgliedern der Feuerlöschgruppe Dom nach Kriegsende zur Erinnerung schenkt. Seinem Mut und seiner Zivilcourage gegenüber Verantwortlichen in Staat und Kirche ist die Gründung und Leitung der Gruppe zu verdanken und somit der Erhalt des Aachener Doms im Bombenhagel. Verschüttete verdanken ihm ihr Leben, die verbliebene Bevölkerung der Stadt die Errichtung der ersten Not- Wasserversorgung. Er lernt in der Gruppe Adelheid Collette kennen. Nach dem Krieg heiraten sie und leben gemeinsam 43 Jahre bis zu ihrem Tod in Aachen. Er folgt ihr am 16. Juni 2000. Bis zuletzt interessiert er sich für gesellschaftliche und wissenschaftliche Themen, wie die Auswahl der Karlspreisträger oder die Funktion biologischer Membranen. Seine Kinder, Angehörigen und Freunde wünschen sich, daß er nicht in Vergessenheit gerät. weiter |